Gewalt hat viele Gesichter und prägt auf unterschiedliche Weise das Leben viel zu vieler (junger) Menschen. Da ist zum Beispiel Burak. Er ist ein Junge aus Hagen. Ein Sohn und Bruder. Ein Deutscher und Kurde. Opfer und Täter. Aggressor und Friedensstifter. Nachdem Burak bereits in jungen Jahren häusliche Gewalt erleben musste, verfolgt ihn das Thema auch als Heranwachsender. Als Reaktion auf physische und psychische Gewalt durch rassistische Diskriminierung von Lehrer*innen und Mitschüler*innen wird Burak selbst zum Täter. Als er nach einer Demonstration von den Grauen Wölfen brutal zusammengeschlagen wird und nur das Eingreifen einer Polizistin eine Tragödie verhindern kann, gelingt es ihm, der Spirale der Gewalt zu entkommen.
Neben Burak haben auch andere junge Menschen ihre Geschichten mit uns geteilt. Gemeinsam mit angehenden Tänzer*innen der Folkwang Universität der Künste, Schauspielschüler*innen und Mitgliedern des LUTZ Ensembles entwickeln das LUTZ Team und das WestDeutsche Tanztheater eine Bewegungstheaterperformance nach wahren Begebenheiten, die aufmerksam machen, bewegen und Auswege aufzeigen möchte.
Auszug aus der Begründung der Auswahljury:
"Tanz, Theater, Comic und Videoinstallationen verschmelzen zu einem Gesamtkunstwerk, das das Publikum fesselt und Möglichkeiten der Selbstreflexion aufzeigt.“
Das Theaterstück “Burak oder Das rote Rauschen” ist eine bewegende Auseinandersetzung mit den Facetten von Gewalt im Leben junger Menschen. Basierend auf wahren Geschichten entführt es in eine Welt, in der Gewalt omnipräsent ist – sei es durch häusliche Konflikte, rassistische Diskriminierung oder persönliche Auseinandersetzungen. Tanz, Theater, Comic und Videoinstallationen verschmelzen zu einem Gesamtkunstwerk, das das Publikum fesselt und Möglichkeiten der Selbstreflexion aufzeigt. Die Performance zeigt, wie Gewalt nicht nur Opfer, sondern auch Täter prägt, und regt zur Prävention an. „Burak oder Das rote Rauschen” bietet eine Vielfalt an Perspektiven - von Utopie bis zu schockierenden Szenen - und stellt Fragen zur Männlichkeit und Identitätsfindung. Die Produktion ermutigt, sich mit dem schwierigen Thema auseinanderzusetzen und schafft Raum für Dialog und Reflexion in der Arbeit gegen Gewalt.
Das LUTZ wurde im Jahr 2000 als Sparte für Junges Publikum des Hagener Stadttheaters mit eigener Spielstätte gegründet. 2017 übernahm Anja Schöne die künstlerische Leitung. Pro Spielzeit entwickelt sie mit einem Team aus Schauspieler:innen, Musiker:innen, Tänzer:innen und weiteren Gastkünstler:innen 4 - 6 Neuproduktionen für Menschen aller Generationen ab 2 Jahren. Schwerpunkte sind dabei Stückentwicklungen und moderne Adaptionen klassischer Stoffe, Märchen und Dramen. Die LUTZ THEATERZENTRALE bietet partizipative Projekte in den Stadtteilen und im Theater an und engagiert sich für die Interessen junger Menschen in der Stadt. Das LUTZ ist in seiner künstlerischen und konzeptionellen Ausrichtung interdisziplinär, intergenerativ, antihierarchisch, integrativ, kooperationsfreudig und antiillusionistisch.
Hinweis: Es werden Phänomene körperlicher und seelischer Gewalt, rassistischer, klassistischer und sexistischer Diskriminierung verhandelt
Weitere Infos auch auf der Homepage des Spielortes Schauspiel Essen
Stückeinführung
Mit: Burak (dessen Geschichte das Stück erzählt) und Anja Schöne (Regie)
Donnerstag, 06. Juni, 18:00 im Foyer Grillo Theater
Dazu sind alle Gäste herzlich eingeladen.
Termine
Zugang
öffentlich | +13
Spielort
Grillo Theater, Essen
Dauer
70 Minuten
Theater
LUTZ Hagen
www.theaterhagen.de
Produktion
LUTZT Hagen
in Koopertaion mit dem WestDeutschen Tanztheater, der Folkwang Universität der Künste und der Theaterakademie Köln
Inszenierung: Anja Schöne
Mit: Thor Galileo Asè, Jad Abbas, Micha Baum, Agnes Fischer, Sasha Krutikova, Brunella Sabatino, Masha Shafit, Helena Spieker Castillo
Choreographie: Jozsef Csaba Hajzer
Comic Illustrationen: Jan Falkenberg
Video: Tobias-Rene Kersting
Musik:Tobias Hagedorn
Bühne: Sophia Lindemann
Kostüme: Sabine Kreiter
Dramaturgie: Anne Schröder
Aufführungsrechte: Beim Theater
Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Programm Jupiter – Darstellende Künste für junges Publikum – der Kulturstiftung des Bundes.

Grusel (UA)
pulk fiktion, Köln | 8+
Koproduktion mit KJT Dortmund, Freies Werkstatt Theater Köln und dem FFT Düsseldorf.
Regie: Hannah Biedermann, Norman Grotegut