Immer mehr Menschen in Europa wählen rechte Parteien, rechtsextremistische Terroranschläge in Deutschland nehmen zu und die gesellschaftliche Mitte steht diesen Entwicklungen ohnmächtig gegenüber.
Es reicht, finden fünf junge Menschen und beschließen selbst etwas gegen das Erstarken der nationalen Kräfte zu unternehmen. Mit viel Phantasie und Humor begegnen sie dem Hass auf den Straßen. Von den ersten Erfolgen beflügelt, werden die geplanten Aktionen der Gruppe immer gewagter. Eingebettet in eine Verhörsituation werden die Dynamiken innerhalb einer politisch engagierten Gruppe sichtbar bei der Herausforderung, das Richtige zu tun.
Auszug aus der Begründung der Auswahljury:
„Dabei verzahnt der Text geschickt die zeitlichen Perspektiven zu Beginn der Bewegung als eingeschworene Spaßguerilla mit der Rückblende im Verhörraum der Polizeiwache, wo jede*r nur noch ums eigene Überleben kämpft. In einem einfachen Bühnenbild fast ohne Requisiten lebt das Spiel allein von den glaubhaft gezeichneten Figuren, ihrem Humor und dem hohen Tempo, das einen fordert und mitreißt."
Wie kann man wirkungsmächtigen Widerstand leisten gegen den Hass in der Gesellschaft, ohne sich selbst zu radikalisieren und die eigenen Ideale zu verraten? Das Ensemble der Comedia Colonia geht dieser Frage in „Wegklatschen“ nach. Eine Gruppe junger, hochmotivierter Menschen will etwas verändern und rutscht in dem Bemühen nach politischer Wirksamkeit unmerklich selbst zunehmend in die Spirale der Gewalt. Der Text von Sergej Gößner könnte vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte um die Legitimität der Protestformen des zivilen Ungehorsams kaum aktueller sein. Dabei verzahnt der Text geschickt die zeitlichen Perspektiven zu Beginn der Bewegung als eingeschworene Spaßguerilla mit der Rückblende im Verhörraum der Polizeiwache, wo jede*r nur noch ums eigene Überleben kämpft. In einem einfachen Bühnenbild fast ohne Requisiten lebt das Spiel allein von den glaubhaft gezeichneten Figuren, ihrem Humor und dem hohen Tempo, das einen fordert und mitreißt.
Das COMEDIA Theater Köln ist das größte freie Kinder- und Jugendtheater in Nordrhein Westfalen. Das Repertoire von ca. 15 Titeln besteht aus Stückentwicklungen, Rechercheprojekten, Autor*innenstücken und Prosa-Bearbeitungen bis hin zu großen Stoffen der Weltliteratur. Pro Spielzeit entstehen sechs bis sieben Neuproduktionen, die von einem breit gefächerten Theaterpädagogischen Programm flankiert werden. Herausforderndes Theater für junges Publikum ist das inhaltliche Zentrum des COMEDIA Theaters.
Zugang
Öffentlich | 13+
Spielort
Theatersaal
Dauer
55 Minuten
Theater
COMEDIA Theater, Köln
www.comedia-koeln.de
Produktion
COMEDIA Theater, Köln
Von Sergej Gößner
Inszenierung: Manuel Moser
Mit: Gareth Charles, Sibel Polat, Kübra Sekin, Laura Thomas, Maximilian von Ulardt
Bühne: Maurice Dominic Angrés
Bühnenbau: Michael Abrazzo Blattmann
Kostüm: Ensemble
Musik: Öğünç Kardelen
Dramaturgie: Anna Stegherr
Theaterpädagogik: Sarah Modeß
Regieassistenz: Finn Wiesenhöfer
Aufführungsrechte: Felix Bloch Erben Verlag